
Eingewöhnung als Beziehungsgestaltung
Berliner Modell
Der Eintritt in die Kita ist ein bedeutender Schritt – für Kinder und Eltern. Unsere Eingewöhnung orientiert sich am Berliner Eingewöhnungsmodell und wird individuell, bindungsorientiert und mit Blick auf das emotionale Wohl des Kindes gestaltet. Das Berliner Modell ist ein wissenschaftlich fundiertes Konzept, das den behutsamen Aufbau einer sicheren Bindung zwischen Kind und pädagogischer Fachkraft in den Mittelpunkt stellt. Es gliedert sich in vier klar strukturierte Phasen:
1. Grundphase
Das Kind kommt gemeinsam mit einer vertrauten Bezugsperson (in der Regel ein Elternteil) für eine kurze Zeit in die Einrichtung. Die Fachkraft beobachtet das Kind und beginnt, vorsichtig Kontakt aufzunehmen – ohne das Kind zu überfordern.
2. Trennungsversuche
Erste kurze Trennungen werden erprobt – in enger Abstimmung mit den Eltern. Die Reaktion des Kindes auf die Trennung ist ausschlaggebend dafür, ob diese Phase verlängert oder zur nächsten übergegangen wird. Das Tempo bestimmt das Kind.
3. Stabilisierungsphase
Die Trennungszeiten werden langsam verlängert. Das Kind beginnt, eine tragfähige Beziehung zur Fachkraft aufzubauen. Die Bezugsperson zieht sich zunehmend zurück, bleibt aber erreichbar.
4. Schlussphase
Das Kind hat eine sichere Bindung zur Fachkraft entwickelt und kann den Alltag zunehmend eigenständig erleben. Die Eltern übergeben die Verantwortung vertrauensvoll an das pädagogische Team.
Wichtig ist uns dabei:
Jedes Kind ist einzigartig. Das Berliner Modell dient uns als Orientierung – doch wir passen den Prozess stets individuell an die Bedürfnisse, das Tempo und die Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes und seiner Familie an.
Eltern sind in diesem Prozess nicht nur Zuschauer, sondern aktive Begleiter. Eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Familien ist für uns dabei essenziell.
Unser Ziel: Eine stabile, verlässliche Beziehung, die Sicherheit schafft – als tragfähige Basis für Bildung, Entwicklung und Wohlbefinden.